Inside Deep Throat(USA 2005)Originaltitel: Inside Deep Throat Alternativtitel: Regie: Fenton Bailey, Randy Barbato Darsteller/Sprecher: Gerard Damiano, Erica Jong, Linda Lovelace, Norman Mailer, Harry Reems, Gore Vidal, John Waters, David Winters, Genre: - Erotik - Dokumentation/Kurzfilm
|
1972 kam der Pornofilm „DEEP THROAT“ in die US-Kinos, der von einer Frau handelte, die ihre Klitoris im Hals hat und deshalb intensiven Oralsex sucht. Diese Dokumentation zeichnet die damaligen Ereignisse nach und beginnt mit der Produktion des Filmes, der 25.000 Dollar kostete und im Endeffekt über 600 Millionen Dollar einspielte – ohne aber, dass irgendwer wirklich reich dadurch wurde, außer die Mafia. Vielmehr geschahen einige wirklich dramatische Dinge. Er berichtet über den ersten Pornofilm, der mit Spielfilmhandlung Massen von Sonst-Nicht-Pornoguckern ins Kino lockte, er berichtet über die Hauptdarstellerin Linda Lovelace, die erst Pornofilme drehte, dann Feministin wurde und dann wieder Pornofilme drehte. Es geht um Hauptdarsteller Harry Reems, den es wohl von allen am schlimmsten getroffen hatte und der sogar in den Knast musste. Es geht um die Mafia, um entsetzte Politiker, die Hetzkampagnen inszenierten und um viel mehr. Das Ganze ist recht unterhaltsam gemacht worden, es sollte keine tiefsinnige Doku sein, sondern eine, die Spaß macht, aber auch die ernsten Dinge, die der Film lostrat, nicht verschweigt. Erinnert ein wenig an eine Michael Moore-Doku, wo man bei unfassbaren Dingen, die dort präsentiert werden, eher ungläubig den Kopf schüttelt. Dabei zeigt „INSIDE DEEP THROAT“ tatsächlich einige pornographische Szenen, insbesondere die, in welcher Linda Lovelace den Penis von Harry Reems so tief in den Hals steckt, dass es tiefer gar nicht mehr geht. Schade allerdings, dass der Einfluss der Mafia bei der Produktion des Filmes nur sehr oberflächlich erzählt wird, das wäre sicherlich noch sehr spannend gewesen. Und wenn man noch ein wenig mehr auf Linda Lovelaces Äußerungen in ihrem Buch über „DEEP THROAT“ erzählt hätte, wo sie einges erzählt, was die Macher in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lässt. Im Endeffekt wird die Darstellerin als hysterische Zicke und angepasste Meinungslose hingestellt. Dafür wird dem Thema Verbannung viel Raum eingeräumt und zeigt uns ein prüdes Amerika, dass Darstellung von Sex immer noch schlimmer als Gewalt findet und das heute eigentlich immer noch nichts dazugelernt hat. Eine wirklich tolle Doku, muss man sagen. Und an dieser Stelle muss man anmerken, dass es immer noch keine deutsche Veröffentlichung von „DEEP THROAT“ gibt! Ich habe mir die DVD aus den USA mitgebracht, dort kann man den Film inzwischen in jedem DVD-Laden kaufen. (Haiko Herden)
|